
Unter der Führung des beliebten Reiseleiters Klaus Weiss begab sich eine große Gruppe des GHV auf eine 10-tägige Studienreise auf die Insel Kreta, auf der die erste europäische Zivilisation, die minoische Kultur entstand. Sie wurde benannt nach dem sagenhaften König Minos, dem Sohn des Zeus und der Europa, der unser Erdteil den Namen verdankt. Der Mythos um Zeus begleitete die Reisegruppe immer wieder, so auch bei den Besuchen der beiden Zeus-Grotten.
Die Teilnehmer besichtigten die Zeugnisse der wechselvollen Geschichte Kretas wie z.B. die ehemaligen Paläste von Knossos, Malia und Phaestos. Die Spuren der kretischen Geschichte führte die Besucher weiter in die griechisch-römische Epoche mit den Ruinen von Gortys und in die byzantinische Zeit mit einzigartigen Kirchen und Klosteranlagen, darunter das Kloster Moni Arkadi, das berühmt ist als Zentrum des Kampfes gegen die Türken. Venezianische Loggien und die Fortezza in Rethymnon zeigten, dass Venedig über viele Jahrhunderte die Herrin der Insel war. Städte wie Chania und Rethymnon mit der Veli Pascha-Moschee geben ein Bild aus der türkischen Epoche, von der sich die Insel in blutigen Aufständen befreite. Sehr betroffen waren die Teilnehmer von einem Besuch auf dem Soldatenfriedhof von Maleme, der ein Zeugnis der deutschen Besetzung durch die Wehrmacht ist.
Im Archäologischen Museum in Heraklion, das die vollständigste und bedeutendste Sammlung minoischer Kunst beherbergt, entdeckten die Besucher 4000 Jahre alte Figuren, deren Kopfschmuck doch sehr an die Villinger Radhaube erinnerte.
Natürlich durften auch Proben der kretischen Küche nicht fehlen, so z.B. der Besuch bei einem „Baklava“-Bäcker und bei einem Bauern, der in freier Natur zeigte, wie der typische kretische Bergkäse hergestellt wird.
So schloss die Rundfahrt alle kretischen, geschichtlichen Epochen ein, legte aber doch den Schwerpunkt auf die minoische Kultur.
Zum Abschluss der Exkursion blickte Helga Echle mit einem Gedicht auf das sehr interessante Programm zurück und dankte dem Reiseleiter Klaus Weiss.
Als Stier einst raubte Zeus Europa
Und dieser Mythos beherrscht Kreta
Wir danken unserem Herrn Weiss,
der immer alles weiß,
über Blumen, Bäume oder Bienen
vor allem aber über die Ruinen.
Wir Kreta-Fahrer fanden’s toll
und fühlten uns so richtig wohl.
Ob Malia, Phaestos oder Knossos,
ob Lassithi, Matala oder Kato Zakros,
wir erlebten minoische Kultur,
eingebettet in malerische Natur.
Heiligtümer und Paläste fesselten uns sehr,
dazu als Kontrast das blaue ägäische Meer.
Der Fahrt nach Spinalonga fehlte nicht die Würze,
denn auf der Festung gab es ein paar Stürze.
Auch orthodoxe Klöster standen auf dem Programm,
farbige Ikonen zogen uns in ihren Bann.
Ein Höhepunkt war in 1200 Meter
eine Käseherstellung á la Demeter.
Im Schlamm stapften wir los nach Kato Zakros
Und der Dreck an den Schuhen ging nur schwer los.
Wir haben viel Schönes und Interessantes erlebt,
sind über’s Gebirge fast zum Himmel geschwebt.
Malemos Friedhof der Soldaten,
ehrfürchtig und betroffen wir betraten.
Das Städtchen Rethymnon gefiel uns sehr,
der Baklava-Bäcker noch viel mehr.
Bei den Nonnen im Kloster Erindi kauften wir ein
Seifen, Tinkturen und Öl – ganz fein.
Das Heilige Kloster Arkadi am Ende war
Symbol für Kretas Freiheit und Heldentum gar.
Ihnen lieber Herr Weiss möchten wir Danke sagen.
Sie beantworteten mit Geduld unsere Fragen,
Sie wussten über alles zu berichten,
erfreuten uns mit Ovids Gedichten.
Sie machten uns Kretas Geschichte lebendig,
führten durch die Ausgrabungen sehr wendig.
In den Hotels fühlten wir uns wohl,
auch Kretas Küche und Ouzo fanden wir toll.
Die GHV-Familie sagt Danke, das ist wahr,
vielleicht gibt’s wieder eine Fahrt mit Ihnen – im nächsten Jahr.
Helga Echle