GHV auf den Spuren der Pestflucht – Besuch UNIseum Freiburg

Exkursion zu Freiburger BildungsstÀtten

Eine große Gruppe von Mitgliedern des Geschichts- und Heimatvereins Villingen erhielt im UNIseum eine interessante FĂŒhrung durch das Museum der UniversitĂ€t Freiburg, wo zahlreiche Exponate zu der 1457 gegrĂŒndeten UniversitĂ€t zu sehen sind und in den FĂŒhrungen zu erlĂ€utern waren. Einen besonderen Schwerpunkt der beeindruckenden Dauerausstellung in den historischen RĂ€umen der Alten UniversitĂ€t bildeten die SchaustĂŒcke zu den „Pestfluchten“, die seit der Mitte des 15. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts von der UniversitĂ€t mindestens sechzehnmal unternommen wurden, als jeweils mit allen Professoren und Studenten der komplette Uni-Betrieb in das Villinger Franziskanerkloster verlegt worden war. Da aus der Sicht der oft heimgesuchten Menschen in der oberrheinischen Tiefebene Villingen weit genug entfernt und in vermeintlich gesunder Luft gelegen war, war das Villinger Kloster hĂ€ufig das gesuchte Ausweichquartier. Dass der UniversitĂ€tsgrĂŒnder und erste Rektor, MatthĂ€us Hummel, aus Villingen stammte, war fĂŒr diese Ortswahl sicher ebenso entscheidend wie die Tatsache, dass weitere Rektoren und Dekane hier ihre Heimat und familiĂ€re Verbindungen hatten. In den schön gestalteten Vitrinen der Ausstellung nimmt auch die Villinger Zehntscheuer einen wichtigen Platz ein, die der ökonomischen Grundversorgung der Freiburger UniversitĂ€t diente, wie von den bestens vorbereiteten FĂŒhrern zu erfahren war.

Die 30köpfige Gruppe erfuhr nachmittags mit einer FĂŒhrung durch die neue UniversitĂ€ts-Bibliothek einen BrĂŒckenschlag in die akademische Gegenwart. Noch mit den EindrĂŒcken aus der FrĂŒhen Neuzeit behaftet, erlebten die Teilnehmenden mit den FĂŒhrungen durch die UB ein Sprung in die digitale Wirklichkeit. In dem glĂ€sernen Wissenstempel, einem nicht unumstrittenen architektonischen Meisterwerk, fanden sich mit Studierenden voll besetzte LesesĂ€le, die in absoluter Ruhe mit ihren Laptops beschĂ€ftigt waren, wĂ€hrend im streng abgetrennten „Parlatorium“ der wortreiche Austausch zwischen den Studierenden stattfinden darf, der ĂŒber mehrere Semester schmerzhaft vermisst worden ist. Die Teilnehmenden erlebten eine Bildungseinrichtung auf neuestem technischem Stand, wĂ€hrend vielen von ihnen die Karteikasten-Welt aus ihren eigenen Schul- und Studienzeiten in Erinnerung kam.

Auf der RĂŒckreise mit dem Bus, die „auf den Spuren der PestflĂŒchtenden“ ĂŒber den Spirzen – Turner – Urachtal – Hammereisenbach – Herzogenweiler nach Villingen ging, konnten die Teilnehmenden nachempfinden, welche MĂŒhe die Freiburger hatten, als sie mit den Fluchtkisten auf den Ochsenfuhrwerken von ihrem Campus auf die Schwarzwaldhöhen zogen. (Tr.)

Weitere BeitrÀge

Unser Strom kommt aus dem Rhein

Eine hochspannende Exkursion im doppelten Sinne des Wortes fĂŒhrte die Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins Villingen in das neue Wasserkraftwerk Rheinfelden.Ulrich Köngeter, ehemaliger GeschĂ€ftsfĂŒhrer der

Jeder 1. Samstag im Monat von 10.30 bis 12.00 Uhr​

Kanzleigasse 30
78050 Villingen-Schwenningen