Eindrucksvolle Exkursion des GHV Villingen auf die Höri  

2021, im 130. Geburtsjahr von Otto Dix schon geplant, konnte der Geschichts- und Heimatverein Villingen in diesem Jahr endlich seine Tagesexkursion nach Gaienhofen durchzuführen. Der Ausflug war Auftakt zu einer vom 13. Bis 16. September mehrtägigen Reise nach Jena und Gera, wo man das neu gestaltete Otto-Dix-Museum in dessen Geburtshaus besuchen will.

Die Höri war ein Lebens- und Zufluchtsort für viele Künstler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Einige von Ihnen haben auch Spuren in Villingen-Schwenningen hinterlassen, allen voran Otto Dix. Der Künstler war im Nationalsozialismus mit Ausstellungsverbot belegt worden und hatte sich an den Bodensee zurückgezogen. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt er vom Schwenninger Arzt Franz Georg Ludwig Gremliza (genannt Lovis) wie viele seiner Kollegen auch wieder erste Aufträge für Druckgrafiken, Arbeiten die sich heute in der Städtischen Galerie befinden.

Der Besuch im Otto-Dix-Haus in Gaienhofen-Hemmenhofen, welches die Familie Dix seit 1936 bewohnte stand deshalb am Anfang dieser Exkursion. In einer spannenden Führung konnten die Teilnehmer*innen neue Eindrücke vom Leben dieses ungewöhnlichen Künstlers bekommen. Bis heute sind die Werke des Wegbereiters der Neuen Sachlichkeit für Viele ebenso faszinierend wie anstoßend. Man denke etwa an das Bild Streichholzhändler, welches in drastischen Farben einen beinamputierten blinden Bettler zeigt. Dix verarbeitete in solchen Bildern seine Erfahrungen als Soldat im ersten Weltkrieg. Ganz im Gegensatz dazu steht der Einfluss der idyllischen Umgebung am Untersee in anderen Werken.

Dem Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse, galt der zweite Schwerpunkt der Fahrt, obwohl Hesse nur fünf Jahr in Gaienhofen zubrachte (1907 – 1912) hat er nachhaltige Spuren hinterlassen. Im Hermann-Hesse-Museum in der ersten Unterkunft der Familie erfuhr man sehr viel über die jungen Jahre dieses außergewöhnlichen Schriftsellers. Schließlich ging es weiter zum 1909 erbauten Haus der Familie Hesse in dem der bereits erfolgreiche Dichter im selbst angelegten Garten seine Ideen einer Rückkehr zur Natur umzusetzen suchte. Hesse war ein Anhänger der Lebensreform-Bewegung, die sich seit dem 19. Jahrhundert gegen die negativen Auswirkungen der Industrialisierung und Urbanisierung zur Wehr setzte.

Die Exkursionsteilnehmer*innen ließen die vielen neuen Eindrücke bei Kaffee, Kuchen oder Eis am Seeufer ausklingen. „Obwohl ich schon oft hier war, habe ich unwahrscheinlich viel Neues heute erfahren“, meinte einer von Ihnen auf der Rückfahrt nach Villingen.

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