Geschichts- und Heimatverein blickt hinter die Kulissen der Wieland-Werke AG
Wer kennt sie nicht in Villingen – die Messing-Werke, heute Wieland-Werke? Nicht nur der stadtnahe Standort, sondern auch das Wissen um unzählige Mitarbeiter lassen diesen bedeutenden Arbeitgeber stets in dieser Stadt präsent sein. Galt es im Gründungsjahr der Messingwerk Schwarzwald GmbH im Jahr 1911 zunächst die heimische Uhren- und Feinwerkindustrie mit Halbzeugen zu beliefern, wandelten sich im Laufe der Zeit die Technologien und auch die Ansprüche der Abnehmer. So sicherte sich schon 1917 die Junghans AG mit der Übernahme der Anteile der Messingwerk Schwarzwald GmbH die Kontinuität im Hinblick auf die Halbzeug-Lieferungen. Die Besucher des Geschichts- und Heimatvereins Villingen erfuhren im Laufe einer interessanten Medienschau, dass bereits 1931 die Wieland-Werke 90 Prozent der Anteile übernahmen. Im Zuge der Zusammenarbeit zwischen Junghans und Wieland wurde ein spezielles Gießverfahren für Kupfer- und Messingbrammen entwickelt, das weit über die Werkstore hinaus Beachtung fand. Das Tragen von Sicherheitsschuhen und einer Warnweste waren nach der einführenden Schau äußere Zeichen des Werksrundgangs. Kompetent und verständlich wussten drei Mitarbeiter die Interessierten durch die Werkshallen zu führen. Ob riesige Messing- oder Kupferrollen – so genannten Coils – von gewaltigen Flurförderfahrzeugen wie Spielzeug bewegt werden, ob hitzeabstrahlende, schier endlos erscheinende Durchlauföfen oder tonnenschwere Walzstraßen aus dicken Metallstreifen ganz dünne werden lassen, allein die Geräuschkulisse und die schiere Größe der Anlagen ließen die Vereinsmitglieder staunen. Dass praktisch in jedem Smartphone, in nahezu jedem Auto und Lichtschalter ein winziges Stück Wieland-Produkt steckt, ahnte wohl keiner der Besucher. Damit wird auch klar, dass der stetige Lieferstrom gerade in diesem Bereich von unschätzbarer Wichtigkeit ist. Die Wieland-Werke AG setzt dabei auf den umweltfreundlichen Schienentransport, der alltäglich mehrere Güterwagen durch die Landwatten fahren lässt. GHV-Vizevorsitzender Edgar Tritschler brachte in seinen Dankesworten die Wichtigkeit des Industriestandortes auf den Punkt: „Gut zu wissen, dass das Rohmaterial für diese Produkte mit Weltniveau in Villingen hergestellt wird!“