Tagesexkursion nach Calw und Hirsau

Fotos: Eberhard Härle; Gruppenfoto in Hirsau
Fotos: Eberhard Härle; Gruppenfoto in Hirsau

Unter der Leitung von Eberhard Härle machten 43 Mitglieder des Geschichts- und Heimat  Vereins Villingen eine Tagesfahrt nach Calw und Hirsau, um die Stadt und ihre Kultur näher kennenzulernen. Beim Besuch des

Hermann – Hesse – Museums, des Gerberei - Museums und dem Stadtrundgang erfuhren die Mitglieder sehr viel Interessantes. Den Abschluss bildete der Stadtteil Hirsau mit seiner alten Aurelius – Kirche und der ehemaligen Klosteranlage Peter und Paul. 

 

Hermann Hesse wurde 1877 in Calw geboren und hat dort seine Jugend verbracht. Sein Leben, seine Werke und die weltweite Bedeutung des Literaturnobelpreis-trägers von 1946 sind sehr anschaulich dargestellt. Hesse ist 1962 im Tessin verstorben. 1990 wurde das Museum im ehemaligen Haus Schüz eingerichtet. Die über 50 Romane und Erzählungen und über 500 Gedichte sind in alle Kultur-sprachen übersetzt worden.

 

Im Gerberei-Museum konnte die Reisegruppe erfahren,wie man früher aus Fellen durch Rot- und Weißgerberei Leder hergestellt hat. Das Museum wurde durch private Initiative wieder hergerichtet und beherbergt alle für den Gerbereiprozess notwendigen Maschinen und Werkzeuge.

Der Stadtrundgang führte den GHV zur Nikolausbrücke (um 1400 erbaut) und zur Nikolauskapelle, wo die wichtigsten Säulen der wirtschaftlichen Bedeutung (Tuchhandel und Flößerei) dargestellt sind. Dann ging es weiter zum Geburtshaus von Hesse, zum Rathaus, Salzkasten, Marktbrunnen und Stadtkirche.

Das Stadtbild ist geprägt von 200 unter Denkmalschutz stehenden, wunderschönen

Fachwerkhäusern.

 

Am Nachmittag ging es dann weiter zum Benediktinerkloster Hirsau. Nach Verfall des ersten Klosters wurde unter Graf Adalbert von Calw ein Neubau errichtet. Dieser romanischen Kirche galt unser Besuch (Aurelius II , 1070 geweiht). Das Kloster erfährt starken Zustrom und wird zu einem der einflussreichsten in Deutschland

(Hirsauer Reform). Das Kloster St. Georgen wurde 1086 von hier aus gegründet.

Durch die rasante Entwicklung war es notwendig, eine größere Anlage zu bauen.

1092 zog man in das Kloster St. Peter und Paul um. Mitte des 15. Jahrhunderts erlebte Hirsau eine 2. geistige und wirtschaftliche Blüte. Von hier aus, dem Zentrum der cluniazensischen Reform in Deutschland, wurden mehr als 100 Klöster beeinflusst. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde 1692 das Kloster durch französische Truppen zerstört.

Erhalten blieben nur die spätgotische Marienkapelle, der romanische Eulenturm

und Reste des Kreuzganges. 1536 wurde im Zuge der Reformation der Konvent

aufgelöst und eine evangelische Klosterschule eingerichtet. Im Ostflügel des

Schlosses wuchs bis 1988 die von Ludwig Uhland besungene Ulme zu Hirsau.

 

Dank der kompetenten Führungen erlebten die Teilnehmer einen

interessanten und schönen Tag.

                                                                                                                                   Eberhard Härle