
Vom 12. - 19. Mai 2015 haben 35 Mitglieder an der Exkursion des Geschichts- und Heimatvereins Villingen nach Zypern teilgenommen, um das Land, dessen Geschichte und deren Menschen kennen zu lernen.
Der Organisator der Reise, Klaus Weiss, hat die Teilnehmer, wie immer, in bewährter Art und Weise mit seinem umfangreichen Wissen sowohl in der Republik Zypern, die seit 2008 zur EU gehört, als auch im türkischen Teil Zyperns sehr gut informiert.
Sie erfuhren viel über die wechselvolle Geschichte der Insel im östlichen Mittelmeer, die Mächten aus drei Kontinenten – Afrika, Europa und Asien- über Jahrtausende hinweg immer wieder als Brücke friedlichen Handelns aber auch als Ziel für Eroberer diente. Seit den ersten Anzeichen menschlicher Existenz in der Zeit vor 8000 Jahren bis heute wurde Zypern –u- a. von den Ägyptern, Persern, Griechen, Kreuzrittern, Franken bis zu den Briten- beherrscht, die alle ihre Spuren auf der Insel hinterlassen haben.
Die staatliche Selbständigkeit erfolgte im Jahr 1960 unter Bischof Makarios. Die Trennung zwischen dem griechischen Süden und dem türkischen Norden im Jahr 1974 ist heute noch Alltag.
Die Reise führte die GHV-Gruppe im Süden Zyperns über Limassol, das Troodos-Gebirge mit alten Scheunendachkirchen und ihren prächtigen Fresken in den Westen nach Paphos und Kurion. Dort wurden die römischen Ausgrabungen und die mittelalterliche Johanniterburg in Kolossi besichtigt.
Die Reise führte weiter zur Moschee Hala Sultan Tekke – am Ufer eines Salzsees gelegen – und zur Kirche Agios Lazaros in Larnaka, dann nach Chirokitia, wo bereits um 6800 v. Chr. eine Siedlung existierte und deren Ausgrabungen und Rekonstruktionen zu sehen waren. Amathous mit den Resten der antiken Hafenstadt bildete den Abschluss im Süden.
Anschließend ging es in den nördlichen türkischen Teil Zyperns über Süd-Nikosia, wo das Freiheitsdenkmal, die Johanneskathedrale mit ihren schönen Fresken und das Nationalmuseum besucht wurden. Per Fuß ging es mit Passkontrolle über die Grenze nach Nord-Nikosia, wo mit einem kleinen Stadtrundgang der Büyük Han – eine frühere Karawanserei mit Heiligtum – und die Selimiye-Moschee – die frühere gotische Sophienkathedrale – besichtigt wurden. Von Kyreneia aus wurde die Burg St. Hilarion besucht und anschließend die gut erhaltene Ruine der Abtei Bellapais. Es folgte noch eine Besichtigung des Kastells von Kyreneia.
Über das Dorf Sipahi mit den Ruinen einer dreischiffigen Kirche aus dem 5. Jh. und der Ruine der Kirche Agios Philon in Dipkarpaz ging es in ein Naturschutzgebiet, das von Vögeln und Eselsherden bevölkert wird. Am letzten Tag wurden noch das Kloster Barnabas, die römischen Ausgrabungen in Salamis und zum Abschluss in Famagusta die Lala-Mustafa-Moschee, die Ruine der St. Georgskirche und die massive venezianische Stadtmauer aufgesucht.
Mit vielen Eindrücken über die Geschichte, die Landschaft und die Menschen in Zypern kehrte die Reisegruppe nach Villingen zurück.
Eberhard Härle